Geschrieben am 20.06.2024 von:
Dank Digitalisierung und künstlicher Intelligenz (KI) sind die Möglichkeiten im Recruiting so vielfältig wie nie zuvor. Doch warum ist es so wichtig, dabei den Datenschutz im Blick zu behalten?
Im Bewerbungsverfahren werden personenbezogene Daten verarbeitet, also finden die Regelungen des (Beschäftigten-) Datenschutzes Anwendung.
Werden die datenschutzrechtlichen Pflichten nicht, unzureichend oder fehlerhaft umgesetzt, kann dies teuer werden:
Schadensersatzansprüche, Beschwerden bei der Aufsichtsbehörde oder Bußgelder sind mögliche Folgen – zum Beispiel, wenn das Auskunftsersuchen eines Bewerbers oder einer Bewerberin nicht rechtskonform bearbeitet wird. Was es damit genau auf sich hat, kannst du in unserem BLOG-Beitrag zum Auskunftsrecht nachlesen.
Beim Einsatz künstlicher Intelligenz ist – neben dem Datenschutz – auch die neue europäische KI-Verordnung (KI-VO) zu beachten. Es muss geprüft werden, ob es sich bei dem eingesetzten KI-System um ein KI-System im Sinne der KI-Verordnung handelt und wenn ja, wie dieses nach der KI-Verordnung einzustufen ist. Diese sieht je nach Art und Risiko der KI verschiedene Einstufungen vor: Ist das eingesetzte KI-System zum Beispiel als Hochrisiko-KI-System zu qualifizieren (zum Beispiel beim „Profiling“), hat der Betreiber unter anderem technische und organisatorische Maßnahmen zu treffen und eine menschliche Aufsicht zu gewährleisten. Ein Beispiel für eine nach der KI-Verordnung verbotene Praktik ist (mit wenigen Ausnahmen) das Ableiten von Emotionen am Arbeitsplatz. Auch datenschutzrechtlich sind Emotionsanalysen problematisch, was zeigt, dass die Regelungen nicht isoliert, sondern im gegenseitigen Kontext betrachtet werden müssen.
Verantwortliche sollten außerdem die aktuellen Entwicklungen im Beschäftigtendatenschutz im Blick behalten – in unserem Beitrag „Prognosen und Trends 2024: Datenschutz“ gehen wir darauf ausführlich ein.
Doch Datenschutz im Recruiting ist nicht nur wichtig, um möglichen Rechtsverstößen oder Haftungsrisiken vorzubeugen:
Mitarbeitende legen immer mehr Wert darauf, in einer Organisation zu arbeiten, die sich an die geltenden Gesetze hält (Stichwort: Compliance). Ist dies nicht der Fall, ziehen Bewerber*innen möglicherweise ihre Bewerbung zurück, entscheiden sich für eine andere Organisation und teilen ihre negativen Eindrücke mit anderen – was mit hohen Kosten einhergeht und dem Arbeitgeber-Image schadet.
Geht eine Organisation hingegen sorgsam und pflichtbewusst mit den Daten ihrer (potenziellen) Mitarbeitenden um, schafft dies Vertrauen – die wichtigste Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Du möchtest wissen, wie du den Datenschutz beim Recruiting sicherstellst? Dann nimm an unserem Online-Seminar dazu teil (hier geht es zur Anmeldung) oder schreib uns eine Nachricht an contact@morgenstern-privacy.com – wir beraten dich gerne!