TEIL 2 – Cyberbedrohungen auf Webseiten: WordPress Sicherheit

Geschrieben am 27.09.2024 von:

Noureddine Jerbi

Penetration Tester | IT Security Consultant
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Wir bei MORGENSTERN möchten, dass sich jede und jeder durch unsere Texte angesprochen fühlt. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir in diesem Text jedoch auf das Gendern.

 
Mit einem Marktanteil von über 43 % aller Webseiten im Internet, darunter die Marketingseiten von Microsoft, Meta und weitere 478 Millionen Webseiten, ist WordPress aufgrund seines offenen Ökosystems, der einfachen Bedienung und der enormen Flexibilität durch Themes und Plugins das beliebteste Content-Management-System (CMS) für Entwickler und Webseitenbetreiber. Doch trotz dieser Popularität bleibt WordPress in puncto Sicherheit anfällig, was es zu einem attraktiven Ziel für Cyberkriminelle macht.
 
Im Folgenden erfährst du, warum WordPress so häufig angegriffen wird und welche typischen Schwachstellen von Hackern ausgenutzt werden.
 
Die Struktur von WordPress basiert auf drei Hauptkomponenten:

  • dem Kern,
  • Themes und
  • Plugins.

Und jede dieser Komponenten kann eine Reihe von Schwachstellen mit sich bringen.
 
Der WordPress-Kern bildet das Herzstück einer Webseite, steuert sämtliche Funktionen und Prozesse im Hintergrund und sorgt für die Verwaltung und Darstellung von Inhalten. Allerdings weist die Standardeinstellung dieses Elements mehrere Schwachstellen auf, selbst wenn die neueste WordPress-Version verwendet wird. Durch einfache Analysemethoden können Hacker Informationen über die Versionsnummern sowie Konfigurationsdateien der verwendeten Softwarekomponenten aufdecken.

Besonders problematisch ist es, dass auch der administrative Login-Bereich sowie die Benutzernamen zugänglich sind. Diese Informationen bieten eine perfekte Grundlage für gezielte Brute-Force-Attacken, bei denen verschiedene Passwortkombinationen zusammen mit den zuvor ermittelten Admin-Benutzernamen ausprobiert werden. Dabei erleichtert – insbesondere beim Fehlen einer Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) – die Standard-Fehlermeldung nach einem fehlgeschlagenen Anmeldeversuch, die bestätigt, dass der Benutzername korrekt und nur das Passwort falsch ist, den Angreifern die Arbeit.

Ein weiteres Problem stellt die standardmäßig aktivierte XML-RPC-API-Schnittstelle dar. Diese Schnittstelle wird heute selten benötigt, bietet aber eine zusätzliche Angriffsfläche, um solche Attacken unbemerkt durchzuführen.

Ebenso wichtig für eine funktionierende WordPress-Webseite sind allerdings auch Themes und Plugins. Themes bestimmen das visuelle Erscheinungsbild der Webseite, während Plugins die Funktionalität erweitern – von einfachen Formularen bis hin zu komplexen E-Commerce-Lösungen. Doch oft stellen sie auch das größte Sicherheitsrisiko dar, da viele nicht regelmäßig aktualisiert werden oder ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen entwickelt wurden. Dies führt dazu, dass im WordPress-Ökosystem derzeit über 10.500 dokumentierte Sicherheitslücken (CVEs) existieren. Diese Schwachstellen können von Cyberkriminellen leicht ausgenutzt werden, oft sogar ohne tiefes technisches Know-how, um beispielsweise die Kontrolle über eine Webseite zu übernehmen, schädliche Skripte einzuschleusen oder Datenbanken zu manipulieren.

Der Schutz einer WordPress-Webseite vor Hackerangriffen bleibt für viele Webseitenbetreiber eine erhebliche Herausforderung, um schwerwiegende Folgen wie Datenschutzverletzungen, Imageschäden und Reputationsverluste zu vermeiden.
 
 
Unser Team steht dir mit Rat und Tat zur Seite und unterstützt dich dabei, potenzielle Schwachstellen durch einen umfassenden Webseiten-Pentest zu identifizieren. Mithilfe detaillierter Abhilfemaßnahmen schließen wir diese Sicherheitslücken und entwickeln einen individuellen Sicherheitsplan für den Betrieb deiner Webseite. So kannst du die vielfältigen Vorteile von WordPress weiterhin nutzen und zugleich den Sicherheitsaspekt nachhaltig gewährleisten.


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